Nicht weit von Copperno entfernt liegt in
den tiefen dunklen Taunuswäldern - am Rande einer Lichtung - eine
kleine, fast vergessene Kapelle.
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Ja man weiß sogar nicht mal mehr den
Namen von diesem alten Ort.
Bekannt ist nur noch, dass die romanische Kapelle um
1300 n.Chr.
dem Heiligen Franz von Assisi geweiht wurde.
Aber Historiker haben
anhand der Fresken festgestellt dass sie mindestens 250 Jahre älter
sein muss.
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Die Glocke und das Türmchen stammen aus dem
Jahre 1552.
Die Glocke galt der Sage nach im Volk
als besonders wirksam gegen böse Wetter.
Wenn diese läutete mussten die
Wetterhexen fluchtartig aus dem Tale weichen.
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Vor vielen, vielen Jahren war sie mal Mittelpunkt eines
Weilers, aber nur noch wenige Mauerreste weisen heute darauf hin, denn schon
seit vielen Generationen ist der Ort wüst.
Und der Wald hat sich seinen Platz
zurück erorbert
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Selten verirrt sich jemand hierher.
Abgesehen von Jägern und Pilzsammlern
und ab und zu ein paar Wanderern, die hier gerne rasten
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Gevatter Rabe versteht die Welt nicht mehr.
Denn SO viele Menschen auf einmal hat er
auf seiner sonst so ruhigen Lichtung schon lange nicht mehr gesehen
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Mönch und Nonne schauen täglich an der
Kapelle vorbei, öffnen und schliessen diese und kümmern sich um das was
sonst noch so alles anfällt
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Dazu gehören auch kehren, putzen und
Rosen schneiden
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Da die Kapelle direkt am Jakobsweg liegt
werden natürlich auch Pilger von ihnen begrüßt
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Sie erhalten für ihre weitere Reise den
Segen
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Die Inneneinrichtung ist eher schlicht: ein
mit Kerzen bestückter Seitenaltar und eine gotische Bank sind die
einzigen Möbelstücke
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Die Fenster stammen aus verschiedenen
Epochen und bringen je nach Sonnenstand bunte Farben in die Kapelle
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Die beiden Heiligenstatuen vom Christophorus und Franz von Assisi
flankieren den bescheidenen Altar, der täglich von der Nonne mit frischen
Blumen versorgt wird
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Auffallend allerdings ist das große mit
Edelsteinen besetzte goldene Kreuz
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Bei Sanierungsarbeiten wurden vor 15 Jahren
- zur Überraschung der Historiker - wunderschöne Fresken aus dem 11.
Jahrhundert gefunden.
Sie zeigen u.a. Ausschnitte aus der Ägidiuslegende.
Der Heilige Ägidius ist der Schutzpatron der Stillenden.
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Direkt neben der Kapelle liegt ein
Friedhof, der einen morbiden, aber auch einen friedvollen Charme hat.
Die uralten Gräber wirken vergessen und
verwahrlost - bis auf eines ...
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Dieses wird von einem alten Ehepaar seit
Jahrzenten liebevoll gepflegt
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Aber auch den unbekannten, vergessenen Toten wird
regelmäßig gedacht
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Das Motiv lockt auch Künstler an
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Trotz der idyllischen Lage
birgt die Kapelle noch ein gruseliges Geheimnis ...
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Direkt unter dem Altar liegt versteckt eine
Holzklappe unter der eine steinerne Treppe steil in die Tiefe führt.
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Nur wenige kennen das Geheimnis der kleinen
Kapelle - der Mönch ist einer dieser Personen
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Unter der Waldkapelle befindet sich ein Ossarium
(Beinhaus) das vielen Menschen als ewige Ruhestätte dient.
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Regelmäßig kommt der Mönch nach hier
unten um den Toten zu gedenken
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Manche Schädel sind kunstvoll verziert
und mit Namen beschriftet
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Ein ganzer Schrank voller Gebeine
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Auch Särge sind hier unten zu finden
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Der Sarkophag stammt aus dem 14. Jahrhundert
- in ihm ruht ein Vorfahre von Ritter Arnulf
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Über diese beiden Toten sind nicht einmal
mehr die Namen bekannt - aber das Schwert lässt auf einen Ritter
schliessen
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An einer Wand befindet sich die Grabplatte
von Johann von Holzhausen und seiner Frau Gudula
Sie bewohnten die benachbarte Burg
unweit von Copperno
Johann starb am 07.02.1393 - Gudula
bereits am 01.12.1371
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Nach einem kurzem Gebet ...
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... verlässt er wieder die Totengruft und
widmet sich seiner Arbeit über Tage
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